Schützt helles Tageslicht Kinder vor Kurzsichtigkeit?

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Freiluftspiele schützen Kinder nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft vor Kurzsichtigkeit. Helles Licht reduziert die Freisetzung von Dopamin in der Netzhaut und das Wachstum des Augapfels. Zahlreiche Forschungsergebnisse legen nahe, dass das Leben im Freien der Entwicklung von Kurzsichtigkeit entgegenwirkt.

Wie häufig ist Kurzsichtigkeit?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angekündigt, dass Myopie ein globales Gesundheitsproblem ist. In den USA und in der EU gibt es jetzt zwei Mal mehr Menschen mit Kurzsichtigkeit als vor einem halben Jahrhundert.

Zwillingsstudien haben im Hinblick auf Kausalzusammenhänge gezeigt, dass eine erbliche Veranlagung zur Erkrankung beiträgt. Gene sind jedoch nicht dafür verantwortlich, dass diese Sehstörung häufiger auftritt.

Verschiedene Umweltfaktoren sind für die Störung verantwortlich. Eine Studie in Alaska bestätigte, dass unter den lebenden Eskimos im Jahr 1969 nur 2 von etwa 130 Menschen kurzsichtig waren.

Ein Blick auf die Volksrepublik China zeigt noch deutlicher, dass die Kurzsichtigkeit tatsächlich epidemische Ausmaße angenommen hat. Waren vor einem halben Jahrhundert nur bis zu 20% der Chinesen kurzsichtig, sind es jetzt bis zu 90% der Kinder und Jugendlichen. Das chinesische Forscherteam ist dem Phänomen nun auf den Grund gegangen.

In China und Südkorea sind die Kleinsten oft motiviert, Tag für Tag stundenlang zu lernen. Sie verbringen in der Regel viel weniger Zeit im Freien als europäische Kinder. In

In Singapur geben Eltern ihren Kindern durchschnittlich 3 Stunden Spielzeit im Freien pro Woche. Die Tatsache, dass Kinder hier selten laufen dürfen, ist auf die alarmierende Luftverschmutzung in Ballungsräumen zurückzuführen.

Nach Angaben von zwei Fachgesellschaften ist etwa jeder dritte russische Staatsbürger kurzsichtig. Myopie wird in vielen Ländern Europas, Nord- und Südamerikas epidemisch.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass einer Ametropie relativ leicht entgegengewirkt werden kann. Beispielsweise ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder Kurzsichtigkeit entwickeln, geringer, je häufiger und länger sie sich im Freien aufhalten.

Warum tritt Kurzsichtigkeit auf?

In der Vergangenheit wurde allgemein angenommen, dass das Lesen in schlecht beleuchteten Bereichen das Myopierisiko erhöht. Heutzutage sieht die wissenschaftliche Gemeinschaft das Problem jedoch hauptsächlich bei unzureichendem Tageslicht.

Warum ein Mangel an Tageslicht zu Kurzsichtigkeit führen kann, ist nach wie vor umstritten. Eine Studie an der Universität Tübingen ergab, dass die Netzhaut weniger Dopamin produziert. Das Hormon ist an der Entwicklung des Augapfels beteiligt.

Das Verhältnis zwischen Bildungsstand und Kurzsichtigkeit

Laut Experten ist der Augapfel bei Kurzsichtigkeit in der Regel zu lang. Daher nehmen kurzsichtige Personen entfernte Objekte nur verschwommen wahr. Warum manche Menschen an Kurzsichtigkeit leiden, während andere dies nicht tun, ist noch nicht vollständig geklärt.

Eine 1969 an Inuit in Nordalaska durchgeführte Studie zeigte, dass der Lebensstil offensichtlich auch eine wichtige Rolle spielt.

Viele Studien, darunter kürzlich in Mainz veröffentlichte, haben einen Zusammenhang zwischen Kurzsichtigkeit und Bildung aufgezeigt.

Lernen beinhaltet mehr Lesen und mehr Leben in Innenräumen. Die meisten epidemiologischen Studien haben einen Zusammenhang zwischen Kurzsichtigkeit und "enger Arbeit" gefunden. Es ist jedoch immer noch schwer zu verstehen, was genau Myopie beim Lesen verursacht.

Ausreichendes Tageslicht schützt vor Kurzsichtigkeit

Tageslicht spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Kurzsichtigkeit, wie Wissenschaftler zeigen. Zahlreiche Studien belegen, dass Kinder auf der Straße der Kurzsichtigkeit entgegenwirken.

In geschlossenen Räumen werden nicht mehr als 500 Lux erreicht, aber an sonnigen Tagen im Freien werden sogar im Schatten etwa 10.000 Lux erreicht. Dies hat zweifellos erhebliche Auswirkungen auf das Sehvermögen.

Myopie bei Kindern kann wahrscheinlich verhindert werden, wenn sie etwa 3 Stunden lang mindestens 10.000 Lux pro Tag ausgesetzt sind. Experten empfehlen daher: "Kinder sollten möglichst viel auf der Straße spielen."

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